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Wie du 10 Punkte in Implikationen erkennen erreichst

Inhaltsverzeichnis

Alle Ärzte sind Tänzer.
Einige Tänzer sind groß.

Okay, soll das jetzt heißen, du musst neben dem Medizinstudium auch noch eine Tanzschule besuchen? Und was hat deine Größe mit dem MedAT zu tun? Natürlich nichts, aber hier siehst du ein klassisches Beispiel für eine Aufgabe im Untertest Implikationen erkennen. Inhaltlich gesehen machen die Aufgaben hier oft eher wenig Sinn, doch das ist auch nicht deren Zweck. Ob in der Angabe von Tänzern, Italienern oder Bären die Rede ist, macht absolut keinen Unterschied. Viel wichtiger sind die Wörter drumherum: alle, keine, einige. Auf diese musst du nämlich achten, um aus diesen beiden Aussagen eine weitere richtige Aussage abzuleiten, wenn möglich. Wenn alle Ärzte Tänzer und einige Tänzer groß sind, was sagt uns das dann, über die Größe der Ärzte?

Euler-Diagramme

Beim Herausfinden der Lösung kann eine kleine schnelle Zeichnung eine ziemlich große Hilfe darstellen – man nennt solche zeichnungen Euler-Diagramme. Hier stellt man sich in unserem Beispiel die Ärzte, Tänzer und Großen als Menge vor, wobei jede Menge ein Kreis ist. Alle Ärzte sind Tänzer. Das heißt die gesamte Menge „Ärzte“ ist ein Teil von der Menge „Tänzer“. Einige Tänzer sind groß. Das wiederum würde heißen, dass sich die Mengen „Tänzer“ und „groß“ irgendwie überschneiden. Ob fast alle oder nur einige wenige Tänzer groß sind, wissen wir in diesem Fall nicht.

So könnte deine Zeichnung in etwa aussehen. Wie sehr sich „Tänzer“ und „groß“ überlappen, wissen wir nicht. Aber was ist nun mit der Beziehung zwischen „Ärzte“ und „groß“? Da ja nur einige Tänzer groß sind, könnte es sein, dass kein einziger Arzt groß ist. Allerdings könnten theoretisch auch alle Ärzte groß sein, weil die gesamte Menge der Ärzte zufällig genau in die Überlappung zwischen „Tänzer“ und „groß“ fällt. Neben diesen beiden Fällen bestünde auch noch die Möglichkeit, dass ein Teil der Ärzte groß ist, ein anderer Teil aber nicht. Deshalb habe ich für die Menge „groß“ drei Möglichkeiten eingezeichnet, auf die alle zutrifft, dass einige Tänzer groß sind.

Und wie sehen die Antwortmöglichkeiten bei Implikationen erkennen aus?

Die Antwortmöglichkeiten für unser Beispiel könnten folgendermaßen aussehen: 
(A) Alle Ärzte sind groß. 
(B) Einige Ärzte sind groß. 
(C) Alle Ärzte sind nicht groß. 
(D) Kein Arzt ist groß. 
(E) Keine Antwort ist richtig.

Wie oben dargestellt, können wir aus den zwei Aussagen aus der Angabe keine klare dritte Aussage ableiten. Dafür fehlt uns Wissen über die Überlappung der beiden Mengen „Tänzer“ und „groß“. Somit wäre hier Antwort E richtig, da keine der vier anderen Möglichkeiten durch die beiden anfänglichen Aussagen sicher bestätigt wird.

Aufgepasst: Es gibt auch schwere Aufgaben bei Implikationen erkennen!

Mit dieser Herangehensweise lassen sich die Aufgaben aus dem Untertest Implikationen erkennen in der Regel gut lösen. Allerdings musst du immer im Kopf behalten, dass es oft nicht nur eine mögliche Graphik gibt. Vor allem das Wort „einige“ lässt meist Spielraum offen. Auch Verneinungen können oft verwirrend sein, wie beispielsweise „Einige Europäer sind keine Schüler“. Das würde heißen, dass mindestens ein Teil der Menge „Europäer“ nicht zur Menge „Schüler“ gehört, mehr wissen wir rein durch diese Aussage allerdings nicht.  

Es lohnt sich also, die Aufgabenstellungen zeichnerisch darzustellen, um sich damit einen Überblick zu verschaffen. Deine Zeichnung kannst du dann mit den Antwortmöglichkeiten abgleichen und du solltest somit im besten Fall eine Übereinstimmung finden. Allerdings musst du auch sichergehen, dass die Aussage nicht nur eine von mehreren Möglichkeiten ist, sondern sich sicher ableiten lässt.  


Alle Autos sind Busse. 
Kein Bus ist ein Flugzeug.

Da die Autos komplett in die Menge „Busse“ fallen und die Menge „Busse“ mit der Menge „Flugzeuge“ keine Überschneidung hat, kann man hieraus ableiten, dass auch kein Auto ein Flugzeug sein kann. Gibt es die Antwortmöglichkeit „Kein Auto ist ein Flugzeug“, wäre diese also richtig.  

Wenn dir das Durchdenken dieser Aufgaben schwerfällt, gilt hier wie bei jedem Untertest: Übung macht den Meister. So lernst du verschiedene Kombinationen von den beiden anfänglichen Aussagen kennen und kannst sie dir am Testtag schneller überlegen und aufzeichnen. 

Wer viel übt, ist ein Meister. 
Alle Meister bestehen den MedAT. 

Hm, was sollen wir daraus nur ableiten? 🙂 

Get to med