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7 hilfreiche Lernmaterialien, die dir zum Studienplatz verhelfen

Inhaltsverzeichnis

„Im Nachhinein ist man immer klüger“ und das gilt auch in Bezug auf meine Vorbereitung auf den MedAT. Würde ich diesen heute noch einmal schreiben, würde ich einige Dinge anders angehen. Damit du es vielleicht gleich auf Anhieb besser machst, findest du im Folgenden meine Liste der 7 hilfreichen Lernmaterialien, die dir zum Studienplatz verhelfen. 

Ein strukturierter Lernplan ist die halbe Miete

Das aus meiner Sicht wichtigste Hilfsmittel für deine MedAT-Vorbereitung hat auf den ersten Blick gar nicht viel mit dem Lernen an sich zu tun und sollte dennoch zu deinem täglichen Begleiter werden. Gemeint ist ein gut durchdachter und vor allem ein realistischer Lernplan. Diesen zu erstellen, hört sich im ersten Moment ganz einfach an – ist es aber nicht.  

Ich selbst habe zu Beginn meiner MedAT-Vorbereitung „einfach drauflosgelernt“, mir einen groben Plan für den Tag erstellt und am Abend oft feststellen müssen, dass ich mir zu viel vorgenommen hatte. Ich war häufig frustriert und habe einen Großteil des darauffolgenden Tages damit verbracht, das Verpasste aufzuholen.

Nimm dir nicht zu viel auf einmal vor

Irgendwann war der Rückstand zu groß und ich war gezwungen, systematischer vorzugehen. Ich erstellte mir einen Lernplan für mindestens eine Woche im Voraus und achtete darauf, dass ich das vorgesehene Pensum auch wirklich jeden Tag schaffen konnte. Natürlich klappte auch das nicht von jetzt auf gleich, aber es wurde mit der Zeit immer besser. Vor allem habe ich mir eine Menge Frust erspart und konnte das Lernen viel produktiver gestalten. 

Um meinen Lernplan zu erstellen, habe ich eine eigens dafür entwickelte App auf meinem Mobiltelefon genutzt. Mit ihr konnte ich für jeden einzelnen Testabschnitt Tages- und Wochenziele definieren und meinen Fortschritt überprüfen. In ähnlicher Form funktioniert dies selbstverständlich auch mit einem klassischen Taschenkalender, einer Excel-Tabelle, Karteikarten oder ähnlichem – je nachdem, womit du dich am wohlsten fühlst. 

Inhalt deines Lernplans – die Stichwortlisten

Ein Lernplan ist jedoch wertlos ohne entsprechenden Inhalt. Die Frage, worauf du dich mit Blick auf die kognitiven Fertigkeiten vorzubereiten hast, ist dabei schnell beantwortet. Aber welches Wissen wird von dir im Basiskenntnistest für medizinische Studien (BMS) verlangt? Antwort geben darauf die sog. Stichwortlisten, die du z.B. auf der Seite des virtuellen medizinischen Campus (VMC) der Universität Graz herunterladen kannst.  

Die Stichwortlisten als alleinige Lernunterlage sind aber nicht sonderlich hilfreich. In der Biologie-Stichwortliste findest Du beispielsweise den Punkt „Zellkontakte“, ohne dass dieses unglaublich große Themengebiet in irgendeiner Weise näher eingegrenzt wird. Als Testteilnehmer:in steckst du damit in einem ziemlichen Dilemma: Natürlich ließen sich in jeden dieser Punkte Stunden an Arbeit investieren – vielleicht würde aber auch ein ganz oberflächlicher Überblick reichen. Woher sollst du es wissen? 

Öffentlich zugängliche Lernunterlagen als grobe Orientierung

Einen ersten Eindruck davon, wie detailliert du dir die einzelnen Stichworte ansehen solltest, vermitteln öffentlich zugängliche Lernunterlagen, die sich an den Stichwortlisten orientieren. Schau dich mal auf der Website der ÖH Med Wien um. Das dortige Angebot für Studieninteressierte umfasst abgesehen von den Skripten noch vieles mehr – ein Besuch lohnt sich. 

Am Ende geben solche Zusammenfassungen natürlich keine endgültige Antwort darauf, wie tief du in jedes Themengebiet eintauchen solltest. Sie dienen aber als eine erste Orientierung und Grundlage, auf der du deine Vorbereitung aufbauen kannst. 

Periodensystem der Elemente

Der Chemie-Teil gehört unter den Testteilnehmer:innen mit Sicherheit nicht zu den beliebtesten Inhalten des MedAT. Phänomene der Physik und der Biologie lassen sich zum Teil mit bloßem Auge beobachten, zum Teil begegnen sie uns sogar im Alltag und bleiben so besser im Gedächtnis. Die Chemie ist anders: Zwar spielt auch sie sich vor unseren Augen ab, aber die wenigsten von uns besitzen einen Chemie-Baukasten für die Durchführung der Experimente zu Hause. 

Du brauchst also einen Weg, wie Du Dir die Regeln und Gesetzmäßigkeiten der Chemie auf anderem Wege merken kannst. Ein Hilfsmittel, das dir dabei helfen könnte, ist – wenig überraschend – das Periodensystem der Elemente.

Do it yourself oder doch gekauft?

Dabei gibt es zwei Möglichkeiten: Im Internet kannst du dir kostenlos eine PDF-Version herunterladen oder du erwirbst die Papierform für wenig Geld im Buchladen. Der Vorteil besteht darin, dass du dich nicht lange mit dem Anfertigen des Periodensystems aufhalten musst, sondern sofort mit dem Lernen beginnen kannst.

Wenn du aber besser lernst, indem du dir eigene Lernunterlagen erstellst und diese ganz nach deinen Vorstellungen gestalten kannst, dann solltest du darüber nachdenken, dir eine eigene Version zu erstellen. Du kannst eigene Schwerpunkte setzen, Merkhilfen integrieren und vor allem Unwichtiges weglassen. Denn nicht jedes Element, nicht jede Kennzahl, die in dem Standard-Periodensystem enthalten ist, ist für deine Vorbereitung auf den MedAT von Bedeutung. 

Formelsammlung Mathematik und Physik

Was das Periodensystem in der Chemie ist, ist die Formelsammlung in der Physik und genauso in der Mathematik. Auch in diesen beiden Fächern gibt es die Möglichkeit, diese käuflich zu erwerben und mit eigenen Anmerkungen zu ergänzen oder sie selbst zu erstellen. Wie immer gilt: Keine der beiden Alternativen ist grundsätzlich besser als die andere. Du musst für dich herausfinden, womit du am besten zurechtkommst. 

Unabhängig davon, für welche der Möglichkeiten du dich entscheidest, bedenke, dass die Anforderungen des MedAT weit darüber hinausgehen, die Formeln nur auswendig zu lernen. Du solltest dazu in der Lage sein, jede Formel beliebig umzustellen und Formeln miteinander zu kombinieren. Kenntnis über grundlegende Rechenoperationen sind dafür notwendig.

Mit Blick auf die Vielzahl verschiedener Formeln, die du am Ende beherrschen musst, ist eine Formelsammlung dennoch von großem Nutzen. Insbesondere in der heißen Phase vor dem Test hat es mir einfach ein gutes Gefühl gegeben, die Formeln jeden Tag noch einmal durchzugehen. 

Ausreichend Übungsmaterial zur Verbesserung deiner kognitiven Fertigkeiten

Grundsätzlich gibt es zwei Quellen für Aufgaben aus dem Bereich der kognitiven Fertigkeiten. Zum einen haben die meisten Anbieter von Vorbereitungsliteratur nicht nur Bücher mit grundsätzlichen Tipps zur Verbesserung der kognitiven Fertigkeiten im Angebot. Diese werden in der Regel ergänzt durch Übungshefte mit Aufgaben sämtlicher Bereiche und Schwierigkeitsgrade. 

Zum anderen gibt es mittlerweile eine Reihe von Online-Angeboten, die sich entweder über eine Website oder per App nutzen lassen. Meist ist eine einmalige Gebühr zu verrichten – im Gegenzug erhält man bis zum Testtag Zugang zu einem Aufgabenpool.

Papier vs. digital

Der Vorteil von Übungsmaterialien in Buchform besteht darin, die Aufgaben in der Form, in der du sie auch am Testtag vor dir liegen haben wirst, lösen zu können. Für manche Aufgabenteile mag der Unterschied zum digitalen Format nur gering sein. Der eine oder die andere schwört aber beispielsweise beim Abschnitt „Figuren zusammensetzen“ auf das gute alte Papier, um das Blatt beliebig drehen oder Hilfszeichnungen auf dem Papier vornehmen zu können. 

Das digitale Format punktet hingegen mit dem meist um ein Vielfaches größerem Angebot an lösbaren Übungsaufgaben. Größenordnungen wie 10.000 oder 20.000 Aufgaben hören sich im ersten Moment nach sehr viel an. Bedenke aber, dass du über einen Zeitraum von Monaten jeden Tag üben wirst. Da kommen einige Wiederholungen zusammen – und dabei willst du ja nicht ständig dieselben Aufgaben lösen, sondern immer wieder neue, die du noch nicht kennst. 

Lernen von unterwegs

Außerdem bieten dir digitale Formate die Möglichkeit, überall und bei nahezu jeder Gelegenheit üben zu können. Du sitzt in der Bahn auf dem Weg in die Arbeit – dann vervollständige zwischendurch doch ein paar Zahlenfolgen. Oder setze ein paar Figuren zusammen, während du auf deine Booster-Impfung wartest. Mit dem Handy oder Tablet ist das kein Problem, wohingegen niemand gerne ein paar Bücher mit zum Zahnarztbesuch schleppt. 

Wissenschaftsmagazine

Zwischen der großen Stoffmenge des BMS und den kognitiven Fertigkeiten, für deren Verbesserung du viele Stunden der Übung brauchen wirst, droht der Testteil „Textverständnis“ manchmal ein wenig vernachlässigt zu werden. 

Manch einer ist der Meinung, „Texte zu lesen und Fragen dazu zu beantworten, wird schon nicht so schwierig sein“. Einer anderen fällt es vielleicht einfach schwer, sich in einer stressigen Phase der Vorbereitung die Zeit für das Lesen von Texten zu nehmen. 

Auch mir ging es so während meiner Vorbereitung auf den MedAT. Es fühlte sich immer so an, als ob die anderen Testteile mehr Aufmerksamkeit von mir verlangten, sodass Wochen vergingen, ohne dass ich nur einen Text gelesen habe.

Ein wenig Abwechslung kann nicht schaden

Was mir am Ende dabei geholfen hat, mich dennoch mit dem Lesen von Sachtexten auseinanderzusetzen, waren Wissenschaftsmagazine wie GEO Wissen oder Spektrum der Wissenschaft. Mir jeden Abend ein paar Artikel daraus anzusehen, fühlte sich nicht wie Lernen an, half mir aber dennoch, mich mit dem Schreibstil wissenschaftlicher Texte vertraut zu machen. 

Der Nachteil dieser Vorgehensweise besteht natürlich darin, dass du dein Textverständnis nicht durch Beantwortung von Fragen überprüfen kannst. Außerdem mag das Niveau der Texte manchmal über das hinausgehen, was im MedAT von dir verlangt wird. Dennoch halte ich diese Form der Übung für eine sinnvolle und abwechslungsreiche Alternative. 

 

Eigene Zusammenfassungen oder doch fremde Lernmaterialien

Hast du zur Vorbereitung auf vergangene Prüfungen schon immer eigene Zusammenfassungen erstellt und fühlst dich auch nur mit dieser Vorgehensweise wohl? Dann möchte ich dich mit meinem folgenden Rat gar nicht vom Gegenteil überzeugen. Bereite dich weiterhin so vor, wie es für dich am besten ist. 

Auch ich habe in der Vergangenheit vollkommen auf die Strategie gesetzt, Lehrbücher oder Vorlesungsfolien durchzuarbeiten und darauf aufbauend eigene Lernunterlagen zu erstellen. So hatte ich das Gefühl, nichts Wichtiges zu übersehen, und konnte mir der Qualität und vor allem der Korrektheit des Inhalts sicher sein.

Das Erstellen eigener Lernunterlagen braucht Zeit

Die Kehrseite der Medaille bestand allerdings darin, dass die Erstellung der Unterlagen unverhältnismäßig viel Zeit in Anspruch nahm und gleichzeitig nur wenig Mehrwert im Vergleich zu den Originalunterlagen geboten hat. Wenn die Lernzeit mal knapp war, kam es sogar vor, dass ich nicht einen einzigen Blick in die eigens erstellten Dokumente werfen konnte – und alle Arbeit war umsonst.

Natürlich war sie nicht ganz umsonst, da das Lernen ja bereits mit der Erstellung eigener Lernunterlagen beginnt. Aber wenn wir ehrlich sind, brauchen wir für langfristigen Lernerfolg nicht die umfangreichsten Zusammenfassungen auf dem Papier, sondern all die vielen Informationen in unserem Kopf. Und um die dort langfristig abzuspeichern, brauchen wir schlussendlich vor allem eins: Wiederholung über Wiederholung. 

Am Ende ist es eine Frage des Zeitmanagements

Wenn du aber einen großen Teil der dir zur Verfügung stehenden Zeit damit verbringst, Lernunterlagen zu erstellen, wird dir für ebendiese Wiederholungen nicht mehr genug Zeit bleiben. Schon bei der Stoffmenge, die du für den MedAT vorbereiten musst, könntest du an deine Grenzen stoßen. Ganz zu schweigen von der Menge an Wissen, die du später im Medizinstudium bewältigen musst.  

Alle 7 Tipps noch einmal im Überblick

Im vorangegangenen Text habe ich versucht, dir eine Auswahl von Tipps zu geben, die mir auf dem Weg zu meinem Studienplatz geholfen haben oder über die ich mich damals sehr gefreut hätte. Um sie dir noch einmal ins Gedächtnis zu rufen, hier eine kurze Zusammenfassung.

Vor allem wenn du zu Beginn nicht weißt, wie du deine Vorbereitung auf den MedAT strukturieren sollst, hilft dir mit Sicherheit die Erstellung eines Lernplans auf Grundlage der Stichwortlisten. Überlege dir außerdem, ob es für dich Sinn macht, Lernunterlagen wie das Periodensystem der Elemente oder Formelsammlungen für Mathematik und Physik selbst zu erstellen oder ob du sie zu Beginn deiner Lernphase käuflich erwerben möchtest.

Um deine kognitiven Fertigkeiten verbessern zu können, brauchst du eine Menge Übungsmaterial. Lernst du lieber mit einem Buch vor dir oder lernst du vor allem digital? So oder so solltest du immer mit ausreichend Übungsaufgaben versorgt sein, damit diese sich nicht mit der Zeit wiederholen.

Dein Textverständnis kannst du auch trainieren, indem du Wissenschaftsmagazine liest. Das lockert den Lernalltag vielleicht ein wenig auf. Und ganz nebenbei kannst du dich mit spannenden Themen auseinandersetzen, auch wenn sie nichts mit der Medizin zu tun haben. 

Zu guter Letzt empfehle ich dir zu überlegen, ob du dich mit eigenen Zusammenfassungen oder bereits erstellten Lernunterlagen vorbereiten möchtest. Bedenke, dass letzteres dir viel Zeit ersparen kann, die du an derer Stelle gut gebrauchen kannst.

Deine wichtigste Lernhilfe: Dein Durchhaltevermögen

Ich hoffe, die oben genannten MedAT-Lernmaterialien, die dir zum Studienplatz verhelfen sind dir eine Hilfe auf deinem Weg zur Bestleistung beim MedAT. Wie immer gibt es keine Ideallösung, die für uns alle zutrifft. Du musst für dich herausfinden, wie du am besten lernst. Egal wofür du dich entscheidest – am Ende ist dein Durchhaltevermögen und dein Wille, einen Studienplatz zu ergattern, dein wichtigstes Lernutensil. 

Wenn du noch weitere Tipps benötigst, besuche gerne unsere Website. Dort findest du weitere interessante Blog-Beiträge und hast zum Beispiel die Möglichkeit, unsere get-to-med Elité Online-Plattform kostenlos zu testen. 

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