Dein Blog für den MedAT und das Medizinstudium

Diese 4 Fehler solltest du bei deiner MedAT-Vorbereitung unbedingt vermeiden

Inhaltsverzeichnis

Im Leben dreht sich doch ständig alles darum, möglichst keine Fehler zu machen. Von klein auf wird uns beigebracht, den Weg des kleinsten Übels zu wählen, wann immer es möglich ist. Denn damit fährt man in der Regel am sichersten. Dass das gerade in jungen Jahren oft nicht realistisch ist, mussten die meisten von uns schon auf die mehr oder weniger harte Tour lernen. Gerade bei Dingen wie dem MedAT, bei denen so viel Perfektion gefordert wird, ist es aber wichtig, sich der Fehler bewusst zu werden. Man kann von den eigenen Vorerfahrungen einfach wahnsinnig viel lernen. Dazu muss man sich darauf einlassen, die Fehler bei sich selbst zu suchen. Das ist für niemanden eine einfache Angelegenheit, doch nur so hat man die Chance, in Zukunft eine Steigerung der eigenen Fähigkeiten und Leistungen zu erreichen. Hast du noch keine MedAT-Erfahrung, ist es ratsam, von den häufigsten Fehlern, die andere machen oder gemacht haben, zu profitieren. Die wichtigsten vier davon, die du unbedingt bei deinen Testvorbereitungen vermeiden solltest und die Charaktereigenschaften, die oft dahinterstecken, folgen jetzt.

Fehler Nummer 1: Eine unstrukturierte Herangehensweise – Der Chaot

Struktur statt Chaos bei den MedAT Vorbereitungen

Bevor man überhaupt damit beginnen kann, sich in die Vorbereitungen zu stürzen, ist es an der Zeit, sich einen Überblick über die Stoffmenge zu verschaffen. Dazu gibt es für den BMS eine Liste, in der die Stoffgebiete der einzelnen Untertests, also Biologie, Chemie, Physik und Mathematik, stichwortartig angeführt sind. Für den Fall, dass du diese Liste noch nicht kennst, haben wir sie dir hier verlinkt:

https://www.get-to-med.com/medizin-studieren/stichwortliste-bms

Die Stichwortliste orientiert sich an den offiziellen Angaben der medizinischen Universitäten in Österreich. Wer sich an diese Stoffgebiete hält, sollte beim MedAT keine Probleme haben.
Beim kognitiven Teil muss man sich überlegen, wo die eigenen Stärken liegen und welchen Untertests man mehr Aufmerksamkeit schenken muss. Bevor man dem Wirrwarr Struktur verleihen kann, sollte man bei diesem Teil des MedAT erst einmal die Strategien etwas durcharbeiten und schon mal zu üben beginnen. Die Leistung, die man bei den einzelnen Untertests erbringt, ist in der Regel nämlich sehr individuell.

Hat man das alles erst einmal überblickt und kann sich selbst ein wenig einschätzen, ist es an der Zeit, sich einen Lernplan zu erstellen. Vielleicht hängt dir dieses Wort schon zu den Ohren raus, wir können es trotzdem nicht oft genug betonen: Lernpläne, Lernpläne, Lernpläne! Ohne Ordnung und Übersicht wirst du zwangsläufig an den Punkt kommen, an dem du beim Üben etwas übersiehst oder dich in Details verlierst. Um den „Fehler erster Art“ der Testvorbereitung zu vermeiden, ist das also der entscheidende Tipp.

Man muss schon ein besonderes Talent sein, um bei so großen Stoffmengen, wie die des MedAT, nicht in Chaos zu versinken. Damit du nicht weinend in der Ecke endest, ist es also unerlässlich, dir einen gut strukturierten und sinnvoll durchdachten Lernplan zu erstellen. Du kannst ihn wunderbar individuell an deine Bedürfnisse anpassen, denn bekanntlich startet jeder und jede an einem anderen Punkt. Je nach Vorwissen, Stunden, die du pro Tag mit Lernen verbringen kannst sowie eigenen Bedürfnissen, kannst du deine „Stundentafel“ ganz persönlich anpassen.
So oder so ähnlich könnte so eine Woche in der Vorbereitungszeit auf deinem Lernplan aussehen:

Montag

  • Biologie + Chemie TV + KFF

Dienstag

  • Biologie + Chemie Pause

Mittwoch

  • Arbeiten TV + KFF

Donnerstag

  • Physik + Mathe KFF

Freitag

  • Physik + Mathe SEK

Samstag

  • Arbeiten Pause

Sonntag

  • Testsimulation

Musst du während deiner MedAT-Vorbereitungen viel arbeiten, studieren oder hast andere Sorgen und Verpflichtungen, ist das prinzipiell kein Hindernis. Gerade dann solltest du aber auf die Struktur eines Lernplanes nicht verzichten, um auch wirklich alles unter einen Hut zu bekommen.

Fehler Nummer 2: Vernachlässigung einzelner Untertests – Der Zocker

Ich gebe es zu: Bei meinem eigenen MedAT habe ich Textverständnis und das soziale Entscheiden in meinen Vorbereitungen fast gänzlich ignoriert. „Wer braucht schon Übung im Lesen? Und sozial genug, um die paar Szenarien richtig einzuschätzen, bin ich ja wohl!“. Im Nachhinein ziemlich naiv. Dementsprechend dürftig war es dann nämlich um meine Punktanzahl in diesen Untertests bestellt. Zum Glück konnte ich mit meinen erlernten Fähigkeiten im KFF aber genug Punkte rausholen, um den MedAT trotzdem relativ problemlos zu meistern. Empfehlen würde ich dir dieses Spiel mit dem Glück aber nicht. Dazu kenne ich schon viel zu viele Negativbeispiele aus meinem Umfeld, die genau an dieser Einstellung gescheitert sind. Um hier große Abstriche beim Lernen zu machen, ist der MedAT leider einfach zu umkämpft.

Teilt man sich die Zeit gut ein, ist es in der Tat möglich, eine signifikante Steigerung bei wirklich allen Untertests zu erreichen. Glücklicherweise gibt es nämlich zu wirklich allen davon eine oder mehrere Strategien und Methoden, um sich zu verbessern. Bei einigen, wie dem sozialen Entscheiden oder dem Implikationen Erkennen, ist es lediglich notwendig, anfangs fleißig die Strategien zu lernen. Danach erreicht man problemlos eine nahezu perfekte Punktzahl. Es macht also gar keinen Sinn, hier irgendetwas auf der Strecke zu lassen. Wäre doch gelacht, wenn man sich bei so wenig Aufwand nicht wertvolle Punkte sichern würde. Auf der anderen Seite gibt es Untertests wie Gedächtnis und Merkfähigkeit, Figuren Zusammensetzen oder Wortflüssigkeit. Hier ist natürlich die richtige Vorgehensweise, aber noch viel mehr Geduld und Durchhaltevermögen gefragt. Denn gerade hier gibt es unglaublich viele Prozentpunkte zu holen, mit denen man sich letztendlich erfolgreich von der nicht so motivierten Konkurrenz abheben kann.

Aus welchem Grund auch immer – einen Untertest zu vernachlässigen ist in keinem Fall eine gute Idee. Worauf du dein Augenmerk am allermeisten richten solltest, musst du aber natürlich ganz individuell entscheiden.

Fehler Nummer 3: Bei den Schwächen hängenbleiben – Der Perfektionist

Genau gegensätzlich zum vorherigen Punkt geht es bei diesem Fehler darum, sich zu sehr auf die eigenen Schwächen zu konzentrieren, beziehungsweise sich in Details zu verlieren. Es ist nur ein schmaler Grat zwischen dem zielführenden Verbessern der eigenen Fähigkeiten und einem obsessiven Perfektionismus. Kommt man frisch aus der Schule, ist es oft sehr schwierig einzuschätzen, bis wohin der Stoffumfang reicht und ab welchem Punkt man die Lernzeit umsonst investiert. Das gilt sowohl für den BMS als auch für die Untertests Textverständnis, KFF und SEK.

Was dabei hilft, ist vor allem Erfahrung. Und nein, damit meine ich nicht, dass du erst beim fünften MedAT-Antritt eine Ahnung haben wirst, was du genau lernen solltest. Zum Glück gibt es schon vor deinem allerersten Testtag viele Möglichkeiten, um Erfahrung mit dem Lernstoff zu sammeln. Betrachtet man den BMS, ist die erste Anlaufstelle dafür die Stichwortliste für den MedAT, die weiter oben schon verlinkt ist. Es ist nicht notwendig, sich irgendwelche hochkomplexen Fachbücher zuzulegen. Die meisten Skripte, wie das „MedAT 2022/23 – Das Lernskript für den BMS“ von get-to-med, halten sich ganz genau an diese Liste. So kannst du sicher sein, dass du nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig lernst.

Um auf Textverständnis, KFF und SEK Bezug zu nehmen, ist es mit Sicherheit wichtig, Lernplattformen anzusprechen. Natürlich sind Skripten und Vorbereitungskurse für den KFF absolut empfehlenswert, um sich die Strategien anzueignen – Um sie zu trainieren, braucht es allerdings bekanntlich sehr viel Zeit und Übung. Damit dir das Übungsmaterial nicht ausgeht und damit du gleich auf oder sogar über dem Niveau des MedAT lernen kannst, eignen sich Lernplattformen einfach perfekt.

Generell ist zu erwähnen, dass Testsimulationen das A und O sind, um Erfahrungen für den Test zu sammeln. Erst dadurch bekommt man ein Gefühl dafür, ob man bisher im richtigen Ausmaß gelernt hat. So übersiehst du auch nicht, wenn du mal einen Untertest für zu lange Zeit vernachlässigt hast, weil du vielleicht dachtest, dabei hättest du ohnehin keine Probleme. Es ist zwar gut sich mit seinen Schwächen zu befassen und zu versuchen, sie auszubessern, gleichzeitig ist es aber auch wichtig, die eigenen Stärken auszubauen. Manchmal ist es einfacher, ein paar Punkte mehr zu ergattern, indem man einen Untertest perfektioniert, in dem man begabt ist. Wer beispielsweise Probleme in Wortflüssigkeit hat, sollte in jedem Fall die Strategien erlernen und regelmäßig üben. Hier aber zu versuchen, um jeden Preis eine hohe Punktzahl zu erreichen, könnte zu Lasten von anderen Untertests gehen, in denen man dieselbe Steigerung mit viel weniger Aufwand erreichen könnte. Wo du die Punkte holst, ist am Ende des Tages nämlich nicht so wichtig. Bist du ein Jahrhunderttalent im Figuren Zusammensetzen, dafür aber nicht so toll im Textverständnis, macht das nichts, solange du mit deinen insgesamt gesammelten Punkten beim MedAT besser bist als deine Konkurrenz.

Sich vermehrt auf das zu konzentrieren, worin man gut ist und was Spaß macht, schützt außerdem vor Frustration und schafft Motivation. Und das ist wiederum genau, was es für eine erfolgreiche MedAT-Vorbereitung braucht.

Fehler Nummer 4: Wegen einem schlechten Ergebnis das Handtuch werfen – Der Pessimist

Dieser Fehler betrifft zwar nicht direkt die Vorbereitung, es ist aber einer der wichtigsten Punkte überhaupt und darf deshalb in dieser Aufzählung auf keinen Fall fehlen. Es wird leider von Jahr zu Jahr nicht gerade leichter, den MedAT zu schaffen. Auch wenn man sich gut vorbereitet, kann es sein, dass man nicht genügend Punkte erreicht, denn auch die Konkurrenz schläft nicht. Sollte es tatsächlich der Fall sein, dass du schon viel in deine Vorbereitungen investiert hast und das Ergebnis ist trotzdem nicht gut genug ist, ist es naheliegend, dass du gefrustet bist und vielleicht am liebsten aufgeben möchtest. Wenn du aber noch einen Funken Restmotivation und ein bisschen Geduld übrighast, dann wirf nicht das Handtuch!

Es gilt zunächst herauszufinden, woran genau du gescheitert bist. Dazu ist die Testeinsicht optimal. Hattest du einfach zu wenig Zeit? Hat dir der Wille gefehlt, dich jeden Tag hinzusetzen? Hast du dich nicht oder nicht früh genug mit den Strategien auseinandergesetzt? Oder hast du dir am Testtag so viel Druck gemacht, dass du die Nerven verloren hast? Es gibt immer einen Grund und an dem kann gearbeitet werden. Selbstreflexion ist hier das richtige Stichwort. Vielleicht hast du ja auch einen oder mehrere der Fehler 1 bis 3 dieses Artikels gemacht? Dann hast du jedenfalls schon ein paar Anstöße, wie du sie verbessern und vermeiden kannst.

Fazit

Chaot, Zocker, Perfektionist oder Pessimist. Es ist gut möglich, dass du dich in diesem Artikel gerade an der ein oder anderen Stelle wiedererkannt hast. Was sonst charmante Charakterzüge sein können, ist beim MedAT leider oft hinderlich und führt zu Fehlern, die dich deinen Studienplatz kosten könnten. Deshalb ist es wichtig, sich damit auseinanderzusetzen und die Fehler in Zukunft nicht oder nicht mehr zu machen. Abgesehen von den hier aufgezählten gibt es natürlich eine Unmenge weiterer Fehler, die man während der MedAT-Vorbereitung machen kann. Wir wollen uns aber nicht im Detail verlieren. Hältst du dich an die Ratschläge und vermeidest die vier größten Fehler, bist du auf jeden Fall gut im Rennen um die begehrten Studienplätze der Medizin.

In diesem Sinne wünschen wir viel Erfolg beim Selbstreflektieren und Steigern deiner Leistung!

Get to med