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MedAT-Lernplattform Elité 2025

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Quiz 1 von 138

Textverständnis Set 1 (sehr leicht)

Die Texte für dieses Testset findest du oben unter dem Reiter „Materialien“.

Dieses Testset besteht aus 2 Texten (2x mittellang) und insgesamt 7.658 Zeichen (inkl. Leerzeichen).

COPD (Aufgabe 1 – 6)

Chronisch obstruktive Lungenerkrankung (englisch chronic obstructive
pulmonary disease, Abkürzung: COPD, seltener auch chronic obstructive lung
disease, COLD, chronic obstructive airway disease, COAD) bezeichnet als
Sammelbegriff eine Gruppe von Krankheiten der Lunge, die durch Husten,
vermehrten Auswurf und Atemnot bei Belastung gekennzeichnet sind. In erster
Linie sind die chronisch-obstruktive Bronchitis und das Lungenemphysem zu
nennen. Beide Krankheitsbilder sind dadurch gekennzeichnet, dass vor allem
die Ausatmung (Exspiration) behindert ist. Umgangssprachliche Bezeichnungen
sind „Raucherlunge“ für die COPD und

„Raucherhusten“ für das Hauptsymptom. Schätzungen gehen davon aus, dass in
Deutschland drei bis fünf Millionen, in den USA etwa 16 Millionen und
weltweit etwa 600 Millionen Menschen an einer COPD erkrankt sind. Damit
muss von einem globalen Phänomen gesprochen werden. In den USA stellt die
COPD die vierthäufigste Todesursache dar, man kann von einer Volkskrankheit
sprechen. Von den zehn häufigsten zum Tod führenden Krankheiten ist sie die
einzige, deren Häufigkeit zunimmt. Seit 2001 versucht die von der
Weltgesundheitsorganisation (WHO) und den National Institutes of Health
(NIH) ins Leben gerufene Initiative GOLD, weltweit ein optimiertes Vorgehen
in der Diagnose und Behandlung der COPD durchzusetzen sowie die
Unwissenheit in der Bevölkerung zu bekämpfen. Eine Studie, die im Januar
2007 in Salzburg veröffentlicht wurde, ergab, dass ein Viertel der
untersuchten Personen über

40 Jahren an COPD leidet. Zur Pathophysiologie der COPD tragen drei
zusammenhängende Komplexe bei. Hierbei handelt es sich zum einen um die
einfache, das heißt nicht-obstruktive chronische Bronchitis, welche
insbesondere durch eine Hypertrophie der Bronchialschleimhaut mit
vermehrter Schleimsekretion gekennzeichnet ist und auch mit einer
Funktionsstörung des Flimmerepithels einhergeht.

Zum anderen trägt die chronisch obstruktive Bronchitis (die eigentliche
COPD), die durch eine Schleimhautatrophie und Hyperreagibilität mit
Zerstörung der Bronchialstruktur zu einem exspiratorischen Kollaps der
Bronchien führt, dazu bei.

Außerdem ist auch das Lungenemphysem, das durch ein Missverhältnis von
körpereigenen gewebeschädigenden Stoffen (Elastasen und
Matrixmetalloproteasen) und Schutzstoffen (insbesondere Antitrypsin)
entsteht, daran beteiligt. Die chronische Entzündung trägt zur
Aufrechterhaltung des Krankheitsgeschehens bei, das durch Noxen
verschiedenster Art initiiert wird. Die wichtigsten Symptome der COPD sind
Auswurf, Husten und Atemnot – oft als „AHA“-Symptome bezeichnet. Der Husten
bei Patienten mit COPD besteht chronisch seit Monaten oder Jahren. Meist
ist er morgens nach dem Erwachen am stärksten ausgeprägt. Im
jahreszeitlichen Verlauf ist der Husten im Herbst und Winter häufig stärker
als im Frühjahr und Sommer. Ein plötzlicher Beginn, eine Ortsabhängigkeit
des Hustens (beispielsweise am Arbeitsplatz) oder das Ausbleiben von
Auswurf sind untypisch für eine COPD und deuten eher auf andere Krankheiten
hin. Neben dem Husten ist der Auswurf von Sputum ein weiteres Hauptsymptom
der COPD. Die Analyse der Qualität des Sputums lässt Rückschlüsse auf die
zu Grunde liegende Krankheit zu. Bei der COPD ist das Sputum meist etwas
bräunlich und wird morgens relativ leicht abgehustet. Auch Blutbeimengungen
können im Sputum eines COPD-Patienten vorkommen (Hämoptyse).

Leukozyten (Aufgabe 7 – 12)

Leukozyten (Einzahl: der Leukozyt, von altgriechisch λευκός leukós „weiß“
sowie altgriechisch κύτος kýtos „Höhlung“, „Gefäß“, „Hülle“) oder weiße
Blutzellen (veraltet – körperchen) sind im Blut, im Knochenmark, in den
lymphatischen Organen und anderen Körpergeweben der Wirbeltiere zu finden.
Im Gegensatz zu den Erythrozyten (roten Blutzellen) enthalten Leukozyten
nicht den roten Farbstoff Hämoglobin. Besonders augenfällig ist der
Unterschied bei den Säugern, deren reife Erythrozyten ohne Zellkern
auskommen (daher im Deutschen auch rote Blutkörperchen genannt). Leukozyten
haben spezielle Funktionen in der Abwehr von Krankheitserregern und
körperfremden Strukturen. Sie gehören zum Immunsystem und sind dort Teil
der spezifischen und unspezifischen Immunabwehr, weshalb sie auch als
Immunozyten (Immunzellen) bezeichnet werden. Der Anteil der Leukozyten im
peripheren Blut wird mit einem Differentialblutbild erfasst. Leukozyten
sind, je nach ihrer Art, unterschiedlich in Gestalt und Aufbau. Die Größe
der Leukozyten schwankt zwischen 7 µm bei Lymphozyten und

20 µm bei Monozyten. Die roten Blutkörperchen sind etwa 7,5 µm groß. Die
Lebensdauer der Zellen reicht von wenigen Tagen bis zu mehreren Monaten.
Bestimmte Leukozyten sind amöboid beweglich und können aktiv aus dem Blut
in die verschiedenen Zellgewebe einwandern. Die Bildung der Leukozyten ist
ein Vorgang, der beim Erwachsenen im roten Knochenmark (Medulla osseum
rubrum) von Brustbein und Becken beginnt. Diesen Vorgang nennt man
Leukopoese (auch Leukozytopoese). Bei Kindern befindet sich blutbildendes
rotes Knochenmark zusätzlich in den langen Röhrenknochen der Arme und
Beine. Die weißen Blutkörperchen werden dort aus so genannten
Vorläuferzellen der Stammzellen gebildet und differenzieren anschließend
innerhalb der unterschiedlichen Kategorien der Leukozyten weiter, je nach
den ihnen zugedachten Aufgaben und Funktionen. Um diese erfüllen zu können,
müssen Teile der Leukozyten nach ihrer Bildung in bestimmten Organen
geprägt werden. Im Lymphsystem, das heißt in Lymphknoten, Thymus, Milz,
Mandeln, Knochenmark, müssen sie lernen, welche Stoffe zum Körper des
Organismus gehören und welche als fremd anzusehen sind. Die Stammzellen
selbst besitzen weitreichende Möglichkeiten sich zu entwickeln, sie sind
pluripotent. Bei ihrer Teilung entstehen nicht zwei gleiche Tochterzellen,
sondern jeweils eine neue pluripotente Stammzelle und eine Vorläuferzelle
der einzelnen Blutzellen (determinierte Stammzelle), welche anschließend
weiter heranreift. Je nachdem, welcher Wachstumsfaktor (Zytokine) einwirkt,
entstehen so die unterschiedlichen Arten entweder der Leukozyten oder der
Erythrozyten oder der Megakaryozyten. Weiße Blutkörperchen machen für den
Organismus unverträgliche Stoffe bzw. Krankheitserreger unschädlich. Dazu
zählen Bakterien, Viren, Tumorzellen, Toxine, körperfremde Partikel,
Würmer, Pilze und Protozoen (Einzeller). Die einzelnen Untergruppen der
Leukozyten haben dabei verschiedene Funktionen innerhalb des Immunsystems –
von der Phagozytose über die Markierung von Antigenen bis hin zur
Bekämpfung von körpereigenen und körperfremden Zellen und Krebszellen.
Neutrophile Granulozyten, Monozyten, Makrophagen und Dendritische Zellen
zum Beispiel sind als Bestandteil der unspezifischen Abwehr zur Phagozytose
fähig. Dabei nehmen sie Fremdmaterial auf und machen es unschädlich. Sie
werden daher auch Fresszellen genannt. B-Lymphozyten hingegen produzieren
nach geeigneter Stimulation speziell gegen bestimmte Erreger oder
schädigende Stoffe gerichtete Antikörper. Sie gehören somit zur
spezifischen Abwehr. T-Lymphozyten koordinieren unter anderem spezifische
und unspezifische Abwehr.

Auch an Entzündungen sind Leukozyten beteiligt und in der Lage, durch
freigesetzte Botenstoffe (Mediatoren) wie Zytokine und Leukotriene diese
aufrecht zu halten, zu modulieren oder zu beenden. Leukozyten spielen
außerdem eine wesentliche Rolle bei allen Autoimmunkrankheiten.
Granulozyten unterscheiden sich von den anderen Immunzellen (Agranulozyten)
durch ihre unregelmäßig gelappten Zellkerne und durch das Vorhandensein
kleiner Partikel im Cytoplasma. Die Agranulozyten besitzen dagegen runde
oder bohnenförmige Zellkerne und keine Partikel im Cytoplasma.

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