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Kognitive Fähigkeiten beim MedAT

Inhaltsverzeichnis

Der Nachmittag deines MedAT-Testtages wird mit den Untertests aus der Kategorie KFF beginnen. KFF ist die Abkürzung für kognitive Fähigkeiten und Fertigkeiten und zusammengefasst kann man sagen, dass es in diesen Untertests um das Wahrnehmen, Denken, Erkennen und Schlussfolgern geht und hier deine mentalen Kompetenzen abgeprüft werden. 

Doch wofür eigentlich? Sagt dieser Teil des Aufnahmetests überhaupt irgendetwas darüber aus, ob du mal eine gute Ärztin oder ein guter Arzt sein wirst? 

Hier muss man ehrlicherweise zugeben: Nein, die Beantwortung dieser Frage ist durch den MedAT nicht möglich. Allerdings wird versucht zu überprüfen, ob du eine gute Medizinstudentin bzw. ein guter Medizinstudent sein wirst. Die Untertests sind darauf ausgelegt herauszufinden, ob du die nötigen kognitiven Fähigkeiten mitbringst, um das Medizinstudium erfolgreich absolvieren zu können.  

Heißt das, ich muss als Medizinstudent/in jetzt weiterhin Allergieausweise stumpf auswendig lernen? 

Nein, glücklicherweise nicht! Und ob du aus einem Haufen an Buchstaben ein Wort finden kannst, wird dich nach deiner Zusage auch niemand mehr fragen. Allerdings zielen alle der Untertests auf bestimmte mentale Fertigkeiten ab, die du immer wieder brauchen wirst.  

Welche genau? Das sehen wir uns jetzt gemeinsam an.

1. Figuren zusammensetzen

Hier werden dir verschieden geformte Teile sowie vier mögliche Formen präsentiert. Deine Aufgabe ist es, herauszufinden, ob sich diese Teile zu einer der vier Formen zusammensetzen lassen und wenn ja, zu welcher. Für den MedAT 2021 wurde dafür noch eine zusätzliche Regel eingeführt, die das Ganze nicht unbedingt leichter macht: Während man die Möglichkeiten früher durch das Aneinanderzeichnen der Teile visualisieren konnte, ist es nun bei diesem Untertest verboten, irgendetwas auf dem Aufgabenblatt zu notieren. Du musst die Teile also in deinem Kopf zusammensetzen. Dabei wird in erster Linie räumliches Vorstellungsvermögen getestet. Auch später wird es vor allem in der Anatomie immer wieder vorkommen, dass du die zweidimensionalen Bilder aus den Lehrbüchern auf den dreidimensionalen Körper übertragen musst.  

2. Gedächtnis und Merkfähigkeit

Der Titel Merkfähigkeit beschreibt eigentlich schon ziemlich genau, was hier zu tun ist: Du sollst dir acht Allergieausweise mit jeweils acht Informationen einprägen. Diese lassen sich in verschiedene Kategorien einteilen, um möglichst viele Gedächtnisleistungen abzudecken:  

  • visuell: das Bild der Person 
  • lexikalisch: also Text wie zum Beispiel die aufgezählten Allergien 
  • binär: eine von zwei Möglichkeiten zum Beispiel die Medikamenteneinnahme („ja“ oder „nein“) 
  • numerisch: Zahlen, in diesem Fall die Ausweisnummer und das Geburtsdatum 

Da du dir die Ausweise über eine halbe Stunde lang merken musst, bevor du die zugehörigen Fragen beantworten darfst, reicht es nicht, sich hier nur alles ins Kurzzeitgedächtnis zu pressen, in dem auch überhaupt kein Platz für so viele Informationen wäre, sondern es bedarf einer längerfristigen Abspeicherung. 

Sich viel Faktenwissen merken zu können, ist eigentlich in fast jedem Fach der Medizin relevant. Aber natürlich sollte man nicht nur alles strikt Auswendiglernen, sondern auch aus bereits Gelerntem logische Schlüsse ziehen oder verschiedene Themen miteinander vernetzen können. Diese Fähigkeiten werden aber vor allem in den folgenden zwei Untertests kontrolliert. 

3. Zahlenfolgen

Deine Aufgabe: sieben scheinbar beliebige Zahlen und du sollst das Muster dahinter erkennen und somit die Reihe fortsetzen. Hier wird vor allem dein logisches Denken überprüft: Kannst du aus gegebenen Informationen die grundliegende Logik entschlüsseln und somit selbst eine richtige Schlussfolgerung daraus ziehen? Auch diese Fähigkeit wird dir in praktisch jedem Fach begegnen und erspart dir oft eine Menge Auswendiglernen. 

4. Implikationen erkennen

Zwei Sätze beschreiben einen Sachverhalt. Lässt sich daraus noch ein dritter Satz ableiten, der deshalb auch auf eben diesen Sachverhalt zutreffen muss? Implikationen sind definiert als logische Beziehungen, die auf einer Wenn-Dann-Schlussfolgerung beruhen. Wenn das gilt, dann muss jenes auch gelten.  

Hier geht es also vor allem um logisches Denken, was nur wieder betont, wie wichtig es auch im Studium ist, richtige Schlüsse ziehen zu können.  

5. Wortflüssigkeit

Hier wird dir eine Aneinanderreihung von Buchstaben geboten, aus der du ein deutsches Wort bilden sollst. Dabei wird dein Wortschatz getestet und hier solltest du darauf achten, dass hier nicht nur alltägliche Worte gefragt werden, sondern häufig auch wissenschaftliche Bezeichnungen, die keinen deutschen Ursprung haben. Ein Wissen über die Etymologie, also die Herkunft von Worten kann hier auch hilfreich sein. Das Wort „Etymologie“ hat selbst griechischen Ursprung und ist ein gutes Beispiel dafür, dass Worte je nach ihrer geschichtlichen Herkunft oft einen anderen Aufbau haben oder zum Beispiel andere Vor- und Nachsilben geläufig sind.  

Da dir auch im Studium zum Beispiel in der Anatomie oder in der Pathologie immer wieder komplizierte Fremdwörter entgegenkommen, kann dies sehr hilfreich sein. Die Pathologie ist übrigens die Lehre der Krankheiten und wenn sie mit dem Wort „Etymologie“ vergleicht, kann man sich schon denken, dass auch der Begriff „Pathologie“ einen griechischen Ursprung hat. Die Nachsilbe -logie leitet sich nämlich von „logos“, zu Deutsch Lehre ab. 

Für jeden dieser Untertests gibt es verschiedenste Lösungsstrategien, die du in Lehrbüchern nachlesen oder in Kursen lernen kannst. Diese können dir maßgeblich dabei helfen, dein volles Potential zu entfalten, allerdings gilt hier vor allem: regelmäßiges Üben! 

Damit kannst du deine Kognition schulen und das Beste aus dir herausholen. 

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