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Wie du 25 Punkte bei Gedächtnis und Merkfähigkeit erreichst

Inhaltsverzeichnis

Wie oft hast du dir, nachdem du etwas durchgelesen oder gelernt hast, schon gedacht: „Ich habe gerade nichts davon im Gedächtnis behalten.“? Wenn es dir wie mir geht und du die Frage mit: „Eigentlich so ziemlich jeden Tag.“ beantworten musst, dann bist du bei diesem Blog gerade genau an der richtigen Stelle. Wenn man nämlich nicht mit einem photographischen Gedächtnis gesegnet ist, muss man sich selbst helfen und andere Strategien finden, um sich beim Untertest „Gedächtnis und Merkfähigkeit“ von der Masse abzuheben. An dieser Stelle kann ich aber schon vorwegnehmen, dass es mit der richtigen Strategie absolut realistisch ist, die volle Punktzahl zu erreichen. 

Das Besondere an „Gedächtnis und Merkfähigkeit“ 

Mit satten 25 Punkten, ist dieser Untertest beim MedAT der, bei dem man am meisten absahnen kann. Deshalb ist es außerordentlich wichtig, sich seine Strategie perfekt zurecht zu legen. Das erfordert zwar sehr viel Vorbereitung, Nerven und Zeit, aber vertrau mir, wenn ich sage: Es wird sich lohnen. Was bei diesem Untertest noch einzigartig ist, ist die Gliederung in zwei Phasen. In der ersten Phase, der Lernphase, sind acht Minuten Zeit um sich insgesamt acht sogenannte Allergieausweise von verschiedenen Personen anzusehen und sich davon möglichst viel zu merken. Selbstverständlich sind Notizen dabei nicht erlaubt. Für die zweite Phase, die Reproduktionsphase, sind 15 Minuten eingeplant, während denen 25 Fragen zu den Ausweisen beantwortet werden müssen. Was das Ganze noch deutlich erschwert, ist die Tatsache, dass zwischen den beiden Phasen gleich zwei andere Untertests, nämlich Zahlenfolgen und Wortflüssigkeit, zu absolvieren sind.

Was du dir merken musst 

Auf den Allergieausweisen sind folgende Informationen abgebildet: 
– Ein Phantasie-Name, der aus einer zufälligen Abfolge von Buchstaben aufgebaut ist
– Der Geburtstag der Person, allerdings nur Monat und Tag
– Medikamenteneinnahme: ja oder nein
– Die Blutgruppe der Person im Sinne des AB0-Systems
– Bekannte Allergien
– Die jeweilige Ausweisnummer, die für gewöhnlich aus fünf Ziffern besteht
– Das Ausstellungsland
– Ein Passfoto 

Grundsätzlich soll gesagt sein, dass man sich Dinge um ein Vielfaches besser merken kann, wenn man sie mit Emotionen in Verbindung bringt. Du kannst dich doch bestimmt besser an den ersten Kuss mit deinem Partner erinnern, als an deinen zehnten Kuss mit irgendeinem Niemand aus der Bar, oder? 

Im Folgenden wird dir eine Auswahl an Methoden vorgestellt, die du alle gemeinsam bei deinen Vorbereitungen und am Testtag selbst anwenden kannst.

Zahl-Laut-System (Major-System)

Dieses System verbindet Laute mit Zahlen und ist damit eine tolle Strategie, um die Ziffernfolgen vieler Ausweisnummern besser zu verinnerlichen. Gerade weil nach den Ausweisnummern am häufigsten gefragt wird und diese gleichzeitig am schwierigsten zu merken sind, ist es hier besonders wichtig, eine Strategie anzuwenden. Beim Major-System wird den Zahlen 0 bis 9 jeweils ein bestimmter Konsonant zugeordnet. Für gewöhnlich ist das beispielsweise für 0 à S, für 1 à T, für 2 à N und so weiter. Beim Lernen der Allergieausweise bildet man aus den Ziffern der Ausweisnummern jeweils Paare und daraus dann Wörter. Hat man zum Beispiel die Ausweisnummer „10210“ vor sich, könnte man für die ersten beiden Ziffern folgendes Wort bilden: 10 à TS à Tsunami. Da sich dadurch ein Bild in deinem Kopf entwickelt, wird es dir um einiges leichter fallen, dich später wieder daran zu erinnern. 
Dieses System kann übrigens genau so für die Geburtstage der Personen angewendet werden. 

Mnemotechniken 

Diese Methode ist zwar etwas schwierig auszusprechen, dafür aber ganz einfach erklärt. Es geht hierbei schlichtweg darum, sinnfreie oder schwer merkbare Begriffe in ein simples Bild umzuwandeln. Ein Name auf dem Allergieausweis könnte in etwa so aussehen: HSKEL. Ausgesprochen klingt das Wort etwas wie „Husky“, oder? Du hast also ein Bild zu einer sinnfreien Aneinanderreihung von Buchstaben gebildet, mit dem du nun weiterarbeiten kannst. Das Prinzip ist auch auf Blutgruppen, das Ausstellungsland und Allergien anwendbar. 

Die Loci-Methode 

Um die Bilder, die du mit den genannten Techniken gedanklich geschaffen hast, nun auch richtig mit den Ausweisen zu verknüpfen und somit nicht zu verwechseln, ist die Loci-Methode eine sehr gute Wahl. Jeder von uns hat in seinem Alltag schon regelmäßig gewisse Strecken zurückgelegt, die wir inzwischen in- und auswendig kennen. Denk doch zum Beispiel an deinen Schulweg und versuche, ihn in acht Stationen zu unterteilen und zu jeder Station das passende Bild, das du in deinem Kopf gebildet hast, einzubauen.  
Das könnte in etwa so aussehen: 

Station  Teil des Allergieausweises  Beispiel 
Dein Bett  Name  HSKEL = Husky liegt auf dem Bett 
Das Badezimmer  Geburtstag  20.12. = NSTN = NISTEN à Ein Vogel nistet im Waschbecken 
Die Haustüre  Medikamenteneinnahme  Ja = grüne Haustüre 
Nein = pinke Haustüre 
Der große Nussbaum auf dem Weg  Blutgruppe  0 = kahler Baum 
A = Ananasbaum 
B = Bananenbaum 
AB = Apfelbaum 
Die Bushaltestelle  Allergien  Erdnussallergie = überdimensionale Erdnuss wartet mit dir auf den Bus 
Der Bus  Ausweisnummer  Selbes Prinzip wie bei 2. 
Der Haupteingang deiner Schule  Ausstellungsland  Österreich = Der Haupteingang führt in einen Berg 
Dein Klassenzimmer  Passfoto  z.B. ehemalige Lehrer, die du mit Merkmalen der Person assoziierst 

Abschließend zu Gedächtnis und Merkfähigkeit beim MedAT

Bedenke, dass dies nur ein paar der existierenden Methoden sind, die dich bei „Gedächtnis und Merkfähigkeit“ zum Erfolg führen. Genauere Infos und Übungen findest du bei unseren Kursen und auf der get-to-med-Lernplattform.  

Wie eingangs schon erwähnt, bedarf das Erlernen der Methoden einiger Zeit und ist kaum innerhalb weniger Tage machbar. Wenn du aber am Ball bleibst und dich jeden Tag damit auseinandersetzt, ist dir im Gegensatz zu deiner ungeübten Konkurrenz, fast die volle Punktzahl sicher.  

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